Die Hans-und-Maiti-Kammerer-Stiftung vergibt jährlich den nach der Stiftung benannten Preis für eine besonders herausragende Abschlussarbeit an der Fakultät für Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart.
Hans Kammerer war Architekt, Stadtplaner und Professor.
Neben seiner engagierten Lehrtätigkeit, unter anderem an der Universität Stuttgart, gründete er 1972 zusammen mit Walter Belz das Architekturbüro Kammerer + Belz.
Zu den zahlreichen Projekten des Büros zählen das GENO-Haus und die Calwer Passagen in Stuttgart.
Im Jahr 1999 gründete er zur Erinnerung an seine Frau Maiti und zur Förderung von Wissenschaft, Forschung und Kultur auf dem Gebiet der Architektur, insbesondere im Wohnungsbau, die gemeinnützige Hans und Maiti Kammerer Stiftung. Die Stiftung erlangte durch Verfügung des Stuttgarter Regierungspräsidenten vom 31. Mai 1999 ihre Rechtsfähigkeit und hat ihren Sitz in Stuttgart.
Neben der Organisation der stiftungseigenen Vortragsreihe „Hans-Kammerer-Vorlesungen” liegt ein weiterer Förderschwerpunkt in der Ausbildungsförderung für herausragende Studierende und vielversprechende, besonders begabte Berufsanfänger*innen auf dem Gebiet der Architektur und Stadtplanung.
Die Fakultät dankt herzlich der Hans-und-Maiti-Kammerer Stiftung für die großzügige Unterstützung des jährlichen Festakts sowie der Stiftung des Preises, der traditionell die herausragendste Abschlussarbeit eines Jahrgangs auszeichnet.
Architektur als Aktionsforschung - Zur Aneignung im öffentlichen Raum der Stadt
Maximilian Sinn
Ausgezeichnet mit dem Hans-und-Maiti-Kammerer Preis 2025
Architektur als Aktionsforschung beschreibt ein Konzept zur Erforschung urbaner Fragestellungen, welches aktivistische, architektonische Aktionen nutzt, um bestehende problematische Situationen im öffentlichen Raum der Stadt zu untersuchen und gleichzeitig zu bearbeiten. Aufbauend auf der Arbeit des französischen Philosophen Mickaël Labbé und Beispielen von künstlerischem Aktivismus im öffentlichen Raum von Joseph Beuys und Gordon Matta-Clark versteht die Arbeit das Recht auf Stadt Lefebvres nicht als utopische Forderung, sondern als Anleitung zur Aneignung der lokalen, alltäglichen und städtischen Räume. Empirisch basiert der Ansatz auf einer Methode der kritischen Sozialwissenschaften, der Aktionsforschung des Soziologen Kurt Lewin, welche die Auswirkungen physischer, psychologischer oder sozialer Handlungen untersucht.
Betreut durch Prof. Dr. Christine Hannemann/IWE und Prof. Sybil Kohl/IDG