Zeit: | 26. April 2024 – 6. November 2024 |
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In Wangen ist entlang der Oberen Argen ein abwechslungsreicher Park entstanden. Industrie, Allgäuer Lebensart, nachhaltige Bauweisen und Gartenfreuden treffen sich dort.
Die Landesgartenschau (LGS) in Wangen soll der Stadt im Allgäu 164 Tage lang ein Sommerfest bescheren. Vom 26. April bis zum 6. Oktober erwarten die LGS-Geschäftsführer Karl-Eugen Ebertshäuser und Edith Heppeler bis zu 500 000 Besucherinnen und Besucher. Dabei soll neben zahlreichen Inspirationen für den Garten die Allgäuer Lebensart nicht zu kurz kommen. So sind typische Bauerngärten zu sehen, und die Landwirtschaft ist stark vertreten, was Edith Heppeler besonders freut. Im gesamten Gelände erinnern grüne Hügel an die Wiesen des Allgäus. "Ursprünglich war hier alles eben", sagt sie. Doch Material, das im Fluss abgetragen wurde, um die Argen breiter und nahbarer zu machen, wurde zu Hügeln aufgeschichtet – knapp 50 000 Kubikmeter Boden. Nun flaniert man an der Argen entlang, die Wege gesäumt von einer Hügellandschaft. Typisch Allgäu eben.
Der Fluss spielt eine große Rolle im Konzept und zieht sich wie ein blaues Band durch das Gelände. "Er schafft eine unglaublich schöne Atmosphäre", sagt die LGS-Geschäftsführerin, die zuletzt die Überlinger Landesgartenschau geleitet hat. Die einst stark kanalisierte Argen wurde revitalisiert, Fische haben Ruhezonen und Fischtreppen erhalten. An mehreren Stellen gelangt man direkt ans Wasser und kann an heißen Sommertagen die Füße abkühlen.
Am südlichen Ende des Gartenschaugeländes liegt die Argenwiese, ein Treffpunkt zum Ausspannen auf Liegestühlen, mit Strandbar und wilden Gärten. Am Rand oberhalb der Argenwiesen ist ein Aussichtsturm in innovativer Holzbauweise entstanden, der den Blick auf die Allgäuer Alpen sowie das Gartenschaugelände freigibt. Rundherum sollen Allgäuer Kühe grasen. Ein weiteres spektakuläres Bauwerk ist der Holz-Naturfaser-Pavillon. Als Baumaterial wurde Flachs verwendet – eine Verbindung zum Allgäu. Die blau blühende Pflanze wurde dort früher häufig angebaut "und passt zum blauen Allgäu", sagt Ebertshäuser. Beide Bauwerke wurden von Instituten der Universität Stuttgart geplant.
Auf der gegenüberliegenden Uferseite liegt das Erba-Areal. Es wurde als Teil eines neuen Stadtteils konzipiert. Die alten Industriegebäude, die einst eine Baumwollspinnerei beherbergt hatten, wurden behutsam saniert. Wohnen und Arbeiten, Kunst, Kultur und Handwerk finden hier gleichermaßen statt. Ergänzt wird das Areal durch Neubauten in Holzhybridbauweise. "Während der Gartenschau wird dort weitergebaut", erläutert Karl-Eugen Ebertshäuser. Das Publikum kann durch eigens geschaffene Schaufenster zusehen. So werde gezeigt, wie die Gartenschau zur Stadtentwicklung beitrage. "Ein wichtiger Aspekt" sei das, sagt der erfahrene Gartenschau-Planer, der unter anderem die Schauen in Schwäbisch Gmünd und im Remstal federführend begleitete. Als "Riesenchance für die Stadt Wangen" bezeichnet Ebertshäuser den Wohnbau, der durch den neu geschaffenen Park – durch den der Donau-Bodensee-Radweg führt – eine grüne Verbindung bis zur Innenstadt erhält.
Ein Sportpark im nördlichen Bereich des Gartenschaugeländes beherbergt etwa ein Beachvolleyballfeld, ein Basketballfeld und einen Tanzboden. Kinder können sich auf vier Themenspielplätzen austoben oder ihre Kugeln in einer der Murmelbahnen kullern lassen. "Wir haben viel Allgäu im Programm", sagt Edith Heppeler, die vom vielfältigen Engagement der Vereine, Initiativen und Ehrenamtlichen begeistert ist. Insgesamt 2000 Veranstaltungen stehen bis Oktober auf dem Programm. "Da steckt viel Herzblut drin."
Selbstredend geht es um Blumen und Pflanzen. Neben den Schaugärten (siehe oben) präsentieren Friedhofsgärtner ihre Ideen für eine zeitgemäße Grabgestaltung. Auf 3500 Quadratmetern Fläche im Argenpark erstreckt sich in wellenförmigen Bändern der Wechselflor. 69 000 Pflanzen wurzeln hier – immer jahreszeitlich passend.dan
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