Wohnen für alle – ein Symposium zu sozialem Wohnungsbau und bezahlbarem Wohnen vom 19.-21.5.2025

3. Juni 2025

Housing for all – a symposium on social and affordable housing 19-21 May 2025

Die zunehmende und sich wandelnde Nachfrage nach urbanem Wohnraum, verschärft durch steigende Baukosten, hat über das letzte Jahrzehnt Quadratmetermieten mehrfach angehoben. Kommunen und nicht-profitorientierte Bauträger haben Mühe für diejenigen, die vom Wohnungsmarkt abgehängt wurden, genug bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen. Die Gruppe von Wohnungsbauexperten aus Dänemark, Deutschland, Portugal, Serbien, und Sambia diskutierten deswegen architektonische, planerische, und Policy Antworten auf die Bezahlbarkeitskrise von Wohnraum.

Ein Hauptaugenmerk lag dabei auf Suffizienz, d.h. der Reduzierung von Wohnraum pro Person. Das wirft allerdings Fragen auf: wie können Gesellschaften auf gerechte Weise Wohnraum pro Person reduzieren? Unter welchen Bedingungen stellt der Wohnungsmarkt kleinere Wohnung zur Verfügung, und wer kannst sonst noch die benötigten Wohnungen bereitstellen? Wie können Mieter*innen in ihren Wohnungen bleiben, auch wenn sich ihre Familien vergrößern oder verkleinern? Einige zeitgenössische Projekte des sozialen oder bezahlbaren Wohnungsbau deuten auf Lösungen wie Baugemeinschaften oder Cluster-Wohnungen.

Die Stadt Tübingen entwickelt zum Beispiel kleine Studio-Wohnungen mit großzügigen Gemeinschaftsflächen für in gesellschaftlichen Schlüsselberufen Tätige (z.B. Kindergärtner*innen oder Pfleger*innen). Im Rahmen von IBA’27 werden Projekte entwickelt, die ein ähnliches Ziel verfolgen und gemeinsam genutzte Flächen für Zusammenkommen und Arbeiten maximieren.

Andreas Hofer, Intendant der IBA’27, hat darüber hinaus die Vorstellung, dass keine urbanen Entwicklungen mehr möglich sind, in Frage gestellt: „It’s a myth that cities have no space!“. Die Dynamik städtischer Wandlungsprozesse würde immer wieder Räume für Entwicklung öffnen, auch für bezahlbaren Wohnungsbau. Symposium-Teilnehmende haben zahlreiche Projekte besucht und diskutiert, und Perspektiven zu diesen Themen in Diskussionen und Workshops ausgetauscht.

Das Symposium war Teil des EU-finanzierten Projekts „Deliver sAfe and Social Housing“ (DASH), das Austausch über Sektoren und Länder hinweg fördert. Das Team der Abteilung Internationale Urbanistik und Entwerfen am Städtebau-Institut koordiniert die deutschen Projektpartner und organisierte das Symposium. Nächstes Jahr wird das Projekt mit einer Publikation mit Reflektionen der Projektpartner zur Wohnungskrise in Europa und einer Abschlusskonferenz in Serbien enden.

Foto: Frank Dölling, SI

IUSD

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