Skenderija - Neubau einer Stadtbibliothek für Sarajevo

Nina Kurz, Denise Reeb (IEK/Prof. Moro)

 

 

Bis heute leidet die bosnische Hauptstadt Sarajevo unter den Folgen der Auflösung der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Viele Einrichtungen des öffentlichen Lebens und der Infrastruktur wurden nach dem Bürgerkrieg 1996 geschlossen oder werden bis heute nur improvisiert betrieben.
Skenderija ist ein Stadtbezirk am Rande der historischen Altstadt und war seit 1499, ein Platz des Handels. Für die olympischen Winterspiele 1984 wurde hier ein Sport- und Übertragungszentrum gebaut, das sich bis heute großer Beliebtheit erfreut.
Als Ergänzung der bestehenden Bebauung soll an dieser Stelle eine neue zentrumsnahe Bibliothek und Mediathek entworfen werden, die es in dieser Form in Sarajevo bisher nicht gibt. Das vorhandene Kulturzentrum soll mit dieser Ergänzung aufgewertet werden.

Der bauliche Bestand bleibt in diesem Entwurf komplett bestehen und wird um einen quaderförmigen Neubau ergänzt, in dessen Mitte die Bücher in einem massiven Kern bewahrt werden. Um diesen Bücherschrein bilden sich umläufige Arbeits- und Aufenthaltsebenen, die von Tageslicht erhellt, jedoch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind. Sowohl zum Arbeiten, als auch zum Lesen oder Verweilen wird eine angenehme Atmosphäre geschaffen. Das Solitär schließt an einen großen abgetreppten Platz an, der nun als Treffpunkt genutzt wird. Gleichzeitig bildet es eine Reihung mit einem Bestandspavillon, welcher nun als Café betrieben wird und somit an die Bibliothek anknüpft. Das Gebiet erweitert sich zusätzlich um ein sockelbildendes Untergeschoss, welches Raum für Seminare und Ausstellungen bietet. Dieses Sockelgeschoss kann auch unabhängig von der Bibliothek über den neu gewonnenen Treffpunkt erschlossen und zu diesem hin geöffnet werden.

Betreut durch: Prof. Dipl.-Ing. José Luis Moro, Matthias Rottner, Hans-Christian Bäcker

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