Gelebter Raum

Rosa Hanig (IDG/Prof. Kohl)

„Tomba Brion“ ist ein Ort, der gleichzeitig dem Tode verpflichtet und Ausdruck von Leben ist. Durch diese Erkenntnis, auf unserer Exkursion zu Carlo Scarpas Friedhof „Tomba Brion“, bin ich auf mein vorläufiges Thema der Aneignung, Umdeutung und Wiederbelebung von unbelebten Räumen gekommen. In den Bezug zum menschlichen Körper gesetzt, suchte ich mir Räume, wie Falten oder den unscheinbaren Raum unter den Fingernägeln, um diese neu zu definieren. Um mich nicht nur auf bestimmte Körperzonen zu beschränken, sondern den Menschen als „Ganzes“ darzustellen, thematisierte ich den Raum zwischen zwei Menschen, der uns alltäglich begleitet, aber selten bewusst ist.

Am ehesten spüren wir den Raum, wenn wir einer fremden Person zu nahekommen.  Je vertrauter sich zwei Individuen sind, desto weniger wird der Raum wahrgenommen. Doch selbst bei einer innigen Geste, wie dem Kuss, bleibt dieser Raum immer vorhanden. Er ist durch die unterschiedlichsten Beziehungen geprägt, sodass kein Raum einem anderen gleicht. Auf die verschiedensten Zwischenräume gehe ich in meiner Arbeit ein.

 

Betreut von Prof. Sybil Kohl (idg) | Prof. Gerd de Bruyn (igma) | KWM Andreas Bauer (idg)

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